In der Woche vom 05.05.2025 - 11.05.2025 reiste eine Schülergruppe aus den 8ten Klassen gemeinsam nach Italien. Genauer gesagt flogen die Schülerinnen und Schüler mit dem Flugzeug nach Süditalien in die Stadt Taranto. Taranto liegt in der Region Apulien (Puglia), an der Küste des Ionisches Meeres. In dieser Woche standen viele Aktionen auf dem Stundenplan. Aber lest und seht selbst...
Am frühen Morgen traf sich die gesamte Reisegruppe voller Vorfreude am Münchner Flughafen, um im Rahmen von Erasmus+ nach Italien zu fliegen. Ziel war Taranto, eine Stadt im Süden Italiens, direkt am Meer gelegen. Nach einem kurzweiligen Flug ging es mit dem Bus weiter nach Taranto. Schon auf dem Weg dorthin waren viele von der mediterranen Landschaft mit Olivenhainen und kleinen Dörfern beeindruckt und konnte die Ankunft kaum erwarten.
In Taranto angekommen, wurde zuerst die Stadt besichtigt, wobei ein Besuch einer Gelateria nicht fehlen durfte. Die Auswahl war so riesig, sodass eine Entscheidung nicht leicht war.
Am Abend ging es dann für alle in eine nahegelegene Pizzeria, in welcher Pizza und Pasta bestellt wurde und der erste Abend in Italien genussvoll ausgeklungen ist.
Am Dienstag wurden wir sehr herzlich von der Schulgemeinschaft unserer Partnerschule in Italien empfangen. Nach einer offiziellen Begrüßung erhielten wir eine Führung durch das Schulgebäude und konnten anschließend am Unterricht teilnehmen. Wir gewannen spannende Einblicke in das italienische Schulsystem und erlebten den Schulalltag in einer italienischen Schule hautnah. Dabei lernten wir einen jungen Lehrer kennen, der vor einigen Jahren als Schüler unserer Schule im Rahmen von Erasmus besuchte. Auch der interkulturelle Austausch mit den italienischen Schülerinnen und Schüler war bereichern für beide Seite und die Kommunikation klappte auf Anhieb.
Am Nachmittag stand dann ein besonderes Highlight auf dem Programm: Gemeinsam mit italienischen Schülerinnen und Schülern aus zwei Klassen starteten wir zu einem Actionbound quer durch Taranto, um so die Stadt auf spielerische Art kennen zu lernen und fotografisch in Szene zu setzen. Es mussten unterschiedliche Aufgaben wie z. B. die künstlerisch gestalteten Wände der Stadt in unseren Fotos stilvoll zu integrieren, gemeistert werden.
Aber seht selbst, was daraus geworden ist ...
Den Abend ließen wir dann gemütlich im Hotel ausklingen, spielten Spiele oder sahen uns das Champions League Spiel im TV an.
Der dritte Tag unserer Erasmus+-Reise stand ganz unter dem Motto "Kultur". Gleich morgens fuhren wir mit dem Bus nach Matera. Matera ist eine der ältesten durchgehend bewohnten Städte der Welt und schon der erste Anblick der Stadt mit ihren in den Fels gehauenen Häusern verdeutlicht, dass hier die Geschichte allgegenwärtig ist. Die Höhlenwohnungen waren bis in die 1960er Jahre bewohnt, ehe die Bewohner in "richtige" Häuser umzogen.
Am Abend ging es dann für alle gemeinsam in eine echte italienische Trattoria zum Essen. Dort bestellten wir italienische Köstlichkeiten aus der Region, von Schinken über Meeresfrüchte, Käse, unterschiedliche Pastagerichte bis hin zu Brot in Ringform. Echt lecker:-)
In Matera erhielten wir eine durchgehend interessante Führung von unserer Tourguide Stella, die uns zuerst in die Sassi di Matera, die berühmten Höhlensiedlungen, die der Stadt ihren Welterbe-Status eingebracht haben, führte. Das Wassersystem in den Wohnungen wurde damals das erste UNESCO Weltkulturerbe in Italien. Im Jahre 2019 ist Matera auch europäische Kulturhauptstadt gewesen, wodurch die Stadt international ins Rampenlicht rückte und seitdem noch mehr Touristen anzieht.
Am Donnerstag starteten wir den Tag mit einer Bootsfahrt im Ionischen Meer. Wir konnten somit die Stadt Taranto vom Meer aus genießen und das ein oder andere Detail dieser wunderschönen Stadt neu entdecken. Vorbei ging die Rundfahrt an historischen Gebäuden, aber auch am Industriehafen von Taranto.
Die Stadt beeindruckte jedoch nicht nur durch die Höhlenwohnungen, sondern auch durch die vielen Stufen, die wir ständig rauf und runter liefen, vorbei an aus weißen Steinen gebauten Häusern und kleinen Gassen. Selbst Hollywood hat Matera schon für sich entdeckt. So wurde 2021 James Bond ("No time to die") mit Daniel Craig und 2004 die Passion Christi mit Mel Gibsen in den Gassen der Altstadt sowie auf dem Piazza Vittorio Veneto, gedreht.
Am Nachmittag trafen wir uns dann mit italienischen Schülerinnen und Schülern und gingen gemeinsam im Museum "MArTA" auf Entdeckungstour. Das Museum zählt zu den bedeutendsten Museen Süditaliens und befindet sich im ehemaligen Kloster San Pasquale in der "Città Nuova" von Taranto. Die Sammlung umfasst Artefakte von der Vorgeschichte bis ins Mittelalter und bietet dabei einen umfassenden Einblick in die Geschichte Apuliens und der Magna Graecia. Wir waren besonders von den gut erhaltenden Ausstellungsstücken beeindruckt, da diese schon mehrere Jahrhunderte alt sind.
Am Abend ging es zum zweiten Mal an den Hafen. Diese Mal jedoch nicht, um eine Hafenrundfahrt zu unternehmen, sondern um am Patronasfest der Stadt Taranto teilzunehmen. Jedes Jahr feiert Taranto zu Ehren des Heiligen San Cataldo, dem zahlreiche Wunder zugeschrieben werden, ein mehrtägiges Fest mit diversen religiösen und weltlichen Feierlichkeiten. Das Fest ist nicht nur ein Ausdruck religiöser Hingabe, sondern auch ein Symbol der Identität und Geschichte Tarantos. Es zieht jedes Jahr im Mai viele Besucher an und fördert das Gemeinschaftsgefühl der Einwohner.
Am Donnerstagabend begann das Fest mit einer Bootsprozession, die das spektakulärste und symbolträchtigste Element des Festes zu Ehren von San Cataldo ist. Sie wird als "Processione a Mare" bezeichnet und ist tief in der maritimen Tradition von Taranto verwurzelt. Die Bootsprozession symbolisiert Schutz über die Stadt und insbesondere über die Fischer, Seeleute und Hafenarbeiter. Die dabei über das Wasser fahrenden Boote soll die enge Beziehung der Stadt zum Meer und zur christlichen Tradition widerspiegeln.
Als wir nach der Prozession wieder ins Hotel zurückkehrten, waren wir uns alle einig, dass diese ein echtes Highlight unserer Italienfahrt war, da wir so etwas noch nicht live miterlebt hatten.
Nach dem Frühstück machten wir uns an diesem Tag am Hafen entlang auf den Weg ins Etnografico "Alfredo Majorano" (Ethnologische Museum), einem kleinen, aber ethnologisch bedeutenden Museums im Herzen der Altstadt von Taranto. Die Sammlung wurde von Alfredo Majorano und seiner Frau Elena Spinelli in jahrelanger und liebevoller Art und Weise zusammengetragen und umfasst eine Vielzahl von Artefakten, die Einblicke in das Alltagsleben, die Bräuche und die kulturellen Praktiken der Region bieten.
Mit Arbeitsaufträgen ausgestattet brachen wir auf, das Museum auf eigene Faust zu erkunden und dabei die volkstümlichen Traditionen der Stadt und ihrer Umgebung näher kennenzulernen. Dabei waren wir v. a. von der Vielzahl der Ausstellungsstücke beeindruckt.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit Pizza und Pasta trafen wir uns mit unserer zweiten Schule in Taranto. Da es leider regnete, musste die geplante Stadtführung, die von italienischen Schülerinnen und Schülern extra für uns organisiert wurde, leider ausfallen. Aber trotz des leichten Regens, ließen wir uns nicht davon abhalten, in die Altstadt zu gehen. Dabei durfte eine Shoppingtour mit Souvenirs für zu Hause natürlich nicht fehlen.
Zum gemeinsamen Abendessen trafen wir uns dann mit italienischen Schülerinnen und Schülern in einem Restaurant und fanden auf Anhieb Gemeinsamkeiten, sodass im Laufe des Abends auch der ein oder andere Instagram-Kanal ausgetauscht wurde. Es wurde viel gelacht und der kulturelle sowie der europäische Austausch weiter vertieft.
Heute startete der Tag besonders früh. Aber nicht, weil ein Ausflug oder eine andere Aktivität geplant war, sondern wegen einer Sirene im Hotel. In der Zeit zwischen 5:00 Uhr und 5:45 Uhr heulte immer wieder kurz die Sirene. Mitbekommen haben dies jedoch nur zwei Schüler, die davon wach geworden sind.
Nach diesem kleinen Schock am frühen Morgen, frühstückten wir gemütlich im Hotel, ehe wir aufbrachen, um einen kleinen Sparziergang durch die Altstadt zu unternehmen, vorbei an der Kirche des Heiligen San Cataldo. Da am Nachmittag die Prozession stattfinden sollte, waren bereits am Morgen viele Wege abgesperrt.
Im Anschluss fuhren wir mit dem Bus zum Wochenmarkt in Taranto. Schon zu Beginn des Marktes konnte man sehen, dass hier neben Obst- und Gemüse auch Kleidung und Haushaltsgegenstände angeboten werden.
Unsere Aufgabe war es u. a., den Markt hinsichtlich seiner Atmosphäre, seiner angebotenen Waren, der Sauberkeit und der Preise zu erkunden. Hierfür hatten wir einen Fragebogen, den wir in in Teams bearbeiten sollten. Durch diese Aufgaben hatten wir am Ende einen ganz anderen Blick auf den Wochenmarkt und stellten Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen einem italienischen und unserem heimischen Wochenmarkt fest.
Am heutigen Samstag, den 10.05. erreichte das Patronatsfest zu Ehren den Heiligen San Cataldo seinen Höhenpunkt. Dieser Tag ist daher geprägt von religiösen Traditionen und festlichen Aktivitäten, die die enge Verbindung der Stadt zu ihrem Schutzpatron widerspiegeln. Morgens finden daher in der Kathedrale von Taranto mehrere Messen statt, wie z. B. die "Commemorazione dell`Invenctio Corporis Sancti Cataldi", die an die Auffindung der Reliquien des Heiligen San Cataldo erinnert.
An unserem letzten Tag in Taranto besuchten wir noch einmal die Altstadt mit dem Ziel der Kathedrale von San Cataldo, in welcher die silberne Statue von San Cataldo aufgebahrt ist. Es ist die gleiche Statue, die gestern bei der Prozession durch Taranto gefahren wurde. Von nahem ist sie jedoch weitaus imposanter. Auch der Innenraum der Kirche beeindruckte uns nachhaltig. Die Kathedrale ist die älteste romanische Kathedrale Apuliens und dem Heiligen der Stadt gewidmet.
Abends wurde auf dem Festplatz / Marktplatz von Taranto ein Volksfest, aber viel kleiner als das Münchner Oktoberfest, veranstaltet. Der Platz war von den leuchtenden Farben der Fahrgeschäften, Imbissständen sowie von Souvenirständen eingehüllt. Auch das Castello Aragonese erstrahlte in den Farben blau und rot.
Ein gelungener Abschluss für unseren letzten Abend unserer Erasmus+-Reise nach Taranto. Ein Fest, bei dem jeder einmal dabei gewesen sein sollte.
Am Nachmittag beginnt dann die "Processione a Terra" durch die Altstadt und das moderne Stadtzentrum. Dabei wird eine silberne Statue von San Cataldo feierlich durch die Straßen getragen. Die Prozession wird von vielen verschiedenen Gruppen (Geistliche, Gläubigen und Vertretern der Stadt)begleitet und ist ein Spektakel, dass nur einmal im Jahr stattfindet. Zum Abschluss der Prozession erteilt der Erzbischof vom Balkon der Kirche del Carmine in der Piazza della Vittoria den apostolischen Segen.
Nach dem Besuch der Kathedrale checkten wir aus dem Hotel aus und fuhren nach Alberobello.
Alberobello ist eine kleine Stadt in der Region Apulien im Süden Italiens, bekannt für ihre einzigartigen Trulli-Häuser. Diese weiß getünchten Rundbauten mit kegelförmigen Dächern aus Kalkstein sind UNESCO-Weltkulturerbe und ein Symbol traditioneller apulischer Baukunst. Alberobello bietet eine malerische Altstadt, charmante Gassen und ist ein beliebtes Reiseziel für Besucher, die authentisches süditalienisches Flair erleben möchten.
Als wir in Alberobello ankamen, wurden wir von Sonnenstrahlen begrüßt. Im Laufe des Nachmittag zogen jedoch die Wolken zu und es regnete in Strömen, was jedoch unserer Stimmung keinen Abbruch tat. Mit Regenschirmen ausgestattet, erkundeten wir weiter die Schönheiten der Stadt und genossen den Nachmittag.
Am späten Nachmittag machten wir uns müde, aber mit vielen und einmaligen Erinnerungen im Gepäck auf den Weg Richtung München.
Danke an alle, die diese Erasmus+-Reise zu einem einzigartigen Erlebnis gemacht haben.
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